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Rabu, 11 November 2015

Nuss-Nougatcreme vegan - schmeckt trotzdem

Das ist für mich ein ganz besonderes Rezept, denn die üblichen Nuss-Nougatcremes sind des Teufels, weil sie mit Palmöl gemacht werden. Palmöl ist echt der größte Rotz, weil dafür der Regenwald abgeholzt wird und Monokulturen entstehen, Mensch und Tier natürliche Lebensräume genommen werden und die Wertschöpfung nur für die Kandidaten stattfindet, die sowieso schon die Taschen voller Geld haben. Fickt Euch, Nuss-Nougat Multis, jetzt kommt der Vati! Der krasse Unterschied ist auch der Anteil von Nüssen in den Nuss-Nougatcremes. Die ganzen Nutella und Nachmachernutellas haben nur 15 bis 17 % Nussanteil. Einzig und alleine Nudossi hat 36 % Nussanteil, aber eben leider auch Palmöl. 



Zutaten:

400 Gramm Haselnüsse
1 Prise Salz
8 Esslöffel Pflanzenöl
5 Esslöffel Kakao
8 Esslöffel Puderzucker
Vanille aus der Mühle


Ich habe das ziemlich lange vor mir hergeschoben, weil ich irgendwie meiner Küchenausstattung nicht getraut habe, denn ich habe nichts, mit dem man 400 Gramm Nüsse wirklich effektiv mahlen kann, nur einen Pürierstab und einen Mixbecher, der zum Pürierstab gehört. Damit lassen sich die Nüsse zwar ziemlich gut pulverisieren, aber nicht zu Paste verarbeiten. Wenn man den Industrieschrott als Referenz für seine Nuss-Nougatcreme nehmen möchte, hat man an dieser Stelle schon verloren, ABER da muss jeder an seinem persönlichen Geschmack arbeiten, denn SO geht das normale Produkt, wenn man es aus frischen Zutaten macht und es ist NICHT normal, wenn ich ein Produkt Nuss-Nougatcreme nenne und dann 85 % irgendwas anderes verwende, nämlich billiges Fett und Zucker, um die namensgebende Zutat nur mit 15 % darin vorkommen zu lassen. 


400 Gramm Haselnüsse auf ein Backblech legen, den Ofen auf 180 Grad vorheizen


Die Haselnüsse für 8 bis 10 Minuten in den Ofen schieben, damit sie anrösten.


Die gerösteten Haselnüsse entweder in ein Litermaß geben und da mit dem Pürierstab zerkleinern, oder so wie hier in den Multizerkleinerer geben. 


Die Haselnüsse mit ordentlich Dampf zerkleinern


So fein habe ich die Haselnüsse zerkleinert. Dann würde mir aber der Multizerkleiner zu klein, weil ich ja noch weitere Zutaten brauche. Da hatte ich aber nicht richtig nachgedacht, weil das alles kompakter wird, wenn man noch Öl und Zucker dazu gibt. Wenn Ihr schon gerade im Multizerkleinerer seid, könnt Ihr darin weiter arbeiten. Ich bin stattdessen in das Litermaß umgezogen.


Gemahlene Haselnüsse in das Litermaß umgefüllt.


Statt extrem doofes Palmöl, habe ich ganz ordinäres Rapsöl benutzt. 


8 Esslöffel Rapsöl, oder Öl das weg muss.


Mit dem Pürierstab das Öl mit den gemahlenen Nüssen verbinden.


Hier sieht man schon ganz schön, wie sich das Öl mit den Haselnüssen verbunden hat.


Ich benutze ungesüßten Kakao, den ich sonst zum Backen verwende.


5 Esslöffel Kakao reichen mir, aber das ist hier nicht das Evangelium und wer meint es noch schokoladiger zu brauchen, tastet sich eben selbst an seine persönliche Wunschmenge Kakao ran. 


Nun geht es an die Süße. Kristallzucker kann man nehmen, aber der löst sich nicht so einfach auf. Deswegen nehme ich Puderzucker.


8 gehäufte Esslöffel Puderzucker und eine Prise Salz. Auch hier gilt es, seine persönliche Wohlfühlbezuckerung zu ermitteln. Probieren hilft.



Da ich nicht mit Aromen arbeite, nehme ich Vanille aus der Vanillemühle. Als Menge nehme ich ungefähr einen halben Teelöffel voll, aber Vanille ist so lecker, dass man davon auch noch mehr nehmen kann. 


Das ist meine frisch gemahlene Vanille.


Alles noch einmal vermischen und dann kommt es zum großen Showdown.


Wer nur den Industriescheiß kennt, muss sich jetzt umstellen, denn hier hat man viel mehr Masse im Mund, sehr nussig, was aber vorherzusehen war, weil ja viel mehr Nüsse in der Nuss-Nougatcreme enthalten sind, so süß wie Ihr das gemacht habt, so schokoladig wie ihr möchtet, so cremig, wie Ihr Öl dazu gebt. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, denn Ihr könnt die Nuss-Nougatcreme auch jahreszeitlich gestalten, z.B. mit Zimt in der kalten Jahreszeit.


Ich habe nie verstanden, wie irgendjemand mit einem Löffel vor einem Nutellaglas sitzen kann und das Zeug da rauslöffelt. Nachdem ich nun diese frische, selbst hergestellte Creme vor mir stehen habe, denke ich spontan um, denn das ist ganz groß. Sensationell und natürlich kein Sonderangebot, bei den Nusspreisen. Ich würde sagen, Materialwert auf Basis 400 Gramm Haselnüsse um die sieben Euro, aber Ihr habt noch eine Menge Platz zum Strecken, bis Ihr bei den 15 % Nussanteil aus der Industrie ankommt und der Zucker und das Öl sind ja nicht das teure daran. Ich liebe jedenfalls diese Angeberversion und würde das mal als Nuss-Nougatcreme für Erwachsene bezeichnen. Wie immer wenn man besonders gut Zutaten verwendet, wird man das auch viel sparsamer verwenden, als den Industriedreck, weil man einfach nicht soviel davon braucht.  


Gedauert hat das erstmalig ca 30 Minuten, aber wenn man das öfter gemacht hat, wird man auch zehn Minuten schneller sein können. Haltbarkeit wird außerhalb des Kühlschranks eine Woche sein, im Kühlschrank oder im Glas eingekocht, ewig und drei Tage. 


Damit kann man sein Frühstück, Kuchenfüllungen, kleine Geschenke, die die Freundschaft erhalten revolutionieren und vor allem tut man sich selbst und seinem Karma etwas Gutes. Heute schon einen Lebensmittelmulti gefickt? Bingo! 


Die Tatsache, dass das vegan ist, nehme ich billigend in Kauf, dafür kann ich nichts und ich habe es nicht angestrebt, aber es dient sicherlich auch der Haltbarkeit, wenn nichts tierisches drin ist, das schnell verderben würde, wie Milch. Ich feier jetzt jedenfalls, dass ich was für den Regenwald getan und die viel geilere Nuss-Nougatcreme im (Kühl)Schrank habe. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.



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