Yes sir! Letztes Jahr versuchte ich mit Biegen & Brechen den Adventskalender-Post noch rechtzeitig zu veröffentlichen und schaffte es dann punktgenau - bzw. eigentlich viel zu spät - am 01. Dezember, als schon längst drölftausend DIY Adventskalender in der Bloggersphäre existierten. Ich reihte mich dann einfach zuletzt mit meinem #grumpyme Schmollmund-Foto und viel zu vielen Backrezpten ein. Ich hatte mir viel zu viel vorgenommen, nichts funktionierte so, wie ich es mir vorgestellt hatte und ich wurde lediglich von einem schnarchenden Herzensmann unterstützt.
Bitte ignoriert auch das grottenschlechte Englisch in dem Instagram-Bild! Es war wie gesagt 2 Uhr nachts und wer da noch korrekt Englisch schreiben kann - obwohl er frustriert ist - darf mich gerne unterrichten!
Dieses Jahr sollte aber alles anders werden und nun wird mein 2. November-Post mein DIY Adventskalender! Somit haben auch alle, die das eventuell nachbasteln wollen, auch noch genügend Zeit dazu, ganz schön praktisch wenn man etwas voraus plant, nech! Sollte ich vielleicht mal öfter machen. Die Idee habe ich übrigens von diesem Pinterest-Post und hab sie dann einfach etwas abgewandelt, nach meinem Gusto.
Ich habe Adventskalender schon immer ganz heiß & innig geliebt, diese Vorfreude am Morgen erstmal eine kleine Überraschung zu erleben - herrlich! Und meine Mutti hat sich da auch jedes Mal unglaublich viel Mühe für uns gegeben! Es fing allerdings ganz Amateurmäßig an, mit den typischen Schokoladen-Adventskalender, wo mir bei absolut JEDEM Türchen die Schoki erstmal eiskalt auf den Boden geknallt ist, als ich versucht habe vorsichtig und grazil wie eine Elfe* das Papiertütchen zu öffnen.
Das absolute Non-Plus-Ultra waren allerdings die Adventskalender von Playmobil, welche ich mit 6 Jahren bekam! Was - habe - ich - diese - Dinger - geliebt! Ich war ja damals schon ein stolzer, bekennender Playmobil-Junkie und hatte zig Kisten voll davon. Zum Leidwesen meines Vaters, der regelmäßig auf die Figürchen mit den spitzen Schuhen getreten ist :>
*vielleicht doch eher wie ein tollwütiges, exzessives, furioses Anarchie-Füchslein...
Trotzdem hat mein Vati mir aber wundervollerweise ein Playmobil Haus selbst gebaut! Klein-Duni war nämlich KOM-PLETT von dem Haus in der Werbung fasziniert und schon total in ihrem ich-will-hier-und-jetzt-ein-Playmobil-Haus-Modus! Noch faszinierter war ich dann allerdings von Papis Version mit richtigem Licht und Mini-Lichtschalter! GANZ großes Kino, sag ich euch! Da gibt's haufenweise Videos wie ich mit meinen Püppchen inklusive Einhorn (!) davor sitze und vor mich hin trällere!
Die Türchen im Playmobil-Adventskalender waren jedes Mal so eine wahnsinnige Überraschung, dass Mini-Duni dann natürlich auch mitten in der Nacht aus dem Bett geklettert und auf Zehenspitzen durch das Haus getapst ist, um dann still und heimlich mit dem Herzklopfen des Jahrtausends radikal die Nr. 24 zu öffnen. Aber natürlich auch so, dass ich sie wieder schließen konnte als wäre nix gewesen, ich war ja nicht komplett bescheuert! Dann noch kurz den Playmobil-Weihnachtsmann mit so einem Gesichtausdruck angehimmelt und am nächsten Morgen wieder das Unschuldslamm-Gesicht aufgesetzt!
Irgendwann zieht sowas aber nicht mehr, da kann man seine Briefe dann auch gleich so beginnen:"Lieber Weihnachtsmann, ich kann alles erklären..."
Irgendwann hat meine Mutti dann angefangen Adventskalender selber zu basteln, eines ihrer tollsten Kreationen war ein Tannenbaum aus gestylten Streichholzschachteln! (Auch total bescheuert von mir, dass ich das jetzt schon erwähne... wäre prima für den DIY Post in 2016 gewesen... aber vielleicht vergesst ihr das ja bis dahin ;D) Da war dann alles drin, was sich das ältere Duni-Herz so wünscht: Zartbitterschoki, Yogi-Tee und ganz viel: NÜFFE! Selbstgemachte Chilli-Honig-Nüffe im Ofen, die einfach phänomenal lecker geschmeckt haben! Ich bin nämlich das Nüffe-Eichhörnchen in unserer Familie, und futter bei jedem Heimat-Besuch sämtliche Nüffe-Vorräte weg!
Doch jetzt mache ich die Adventskalender für den Herzensmann, welche vor allem - oh Wunder - hervorragend optisch zur Wohnung passen und mein Monk-Herz ganz glücklich machen! Der skandinavische Stil war dieses Mal gefragt, also hab ich kurz Pinterest inhaliert und schon war klar: Ich brauche UNBEDINGT einen Ast! Und da mein Konto in letzter Zeit schon wie ein kleines Weichei jämmerlich anfängt zu heulen wenn ich es auch nur schief anschiele, kam mir so etwas Selbstgebasteltes aus der Natur + den restlichen, verfügbaren Sachen in der Wohnung gerade recht.
Die Ideen flogen nacheinander ein wie ein Schmetterlingsschwarm: Schokoladige Hirschkekse, Kugeln im Normann Copenhagen Stil, selbstgenähte Tütchen aus dem restlichen Stoff, kleine Papierpäckchen und ne Lichterkette um den Ast - Es. War. Perfekt! Zumindest schon mal in meiner Vorstellung...
Da ich am Samstag mit Freunden zum Wandern verabredet war, war das auch DIE Gelegenheit um einen richtig schönen, großen, rustikalen Ast zu finden - nicht so ein 0815-Möchtegern-Ast aus dem englischen Garten! Die Aufgabe, einen passenden Ast zu finden, dominierte dann die ganze Wandertour und lenkte mich vor allem auch davon ab, dass ich nach 1 Stunde schon ziemlich außer Atem war. (Immerhin hab ich davor noch ganz großkotzig und mit geschwellter Brust gebrüllt:"Unter 6 Stunden läuft hier nichts Leute! ZEIGEN WIR ES DIESEM BERG!! LINKS ZWO DREI VIER!")
Irgendwann, hatten wir 3 wundervolle Äste beisammen inklusive meinem perfekten Favoriten, wo jeder Riss, jedes Muster perfekt gepasst hatte! Voller Euphorie spazierte ich am nächsten Tag in der warmen Herbstsonne durch München, hörte meine Bon-Iver-Herbst-Musik, gönnte mir einen super leckeren Soja-Cappucino, machte mir anschließend Reis mit einem Gedicht von Pilssoße und wagte es sogar ein Mittagsschläfchen zu machen bevor ich voller Harmonie & Lebensfreude mich ans Basteln ran wagte!
(Das Kakaoherz auf dem weißen Holz hab ich sofort wieder bereut... war ne riesen Sauerei!)
Der vielen Freude musste natürlich etwas entgegengesetzt werden, das hält ja sonst keiner aus. Nun, mein Plan A (ihr ahnt es schon - es läuft alles auf einen Plan B hinaus!) waren super süße Kakao-Mürbeteig Hirschplätzchen, die ich an einer Schnur runter baumeln lassen würde! Ich hau es einfach mal raus: Kauft. Euch. Keine. Hirsch-Ausstecher! Lasst es sein! Das ist der größte Schwachsinn in der Geschichte der Keks-Ausstecher und ich frage mich ernsthaft warum keine Warnzettel an den Teilen kleben, wo drauf steht dass das Arbeiten mit den Ausstechern zu radikalen Tobsuchtsanfällen führen kann.
(Dieser Hirsch ist übrigens meine Marilyn! In der Food Photography werden so die Stücke genannt, die am besten gelungen sind und die man auch gerne mal von Nahem zeigt!)
Zuallererst war mein Mürbeteig, der wohl einfachste Teig auf Gottes schönem Planeten, viel zu klebrig und machte das ganze Ausstechen zu meinem größten Problem, da half es auch leider nicht drölftausend Kilo Mehl hinterher in die Schüssel zu kippen. Der ganze Hirsch war ne reine Katastrophe und ich hab es nach dem 2. Versuch auch schon längst aufgegeben. Entweder er hatte keine Beine, kein Geweih oder es war lediglich ein undefinierbares Körperteil.
Den Hirschkopf wollte ich allerdings nicht so leicht aufgeben und hab es letztendlich mit Essstäbchen, viel Fingerspitzengefühl und viel Gefluche geschafft, 4 Plätzchen heil auf das Backblech zu transportieren. (In meiner ursprünglichen, utopischen Vorstellung waren es eigentlich um die 20 aber das Teleportieren wurde ja schließlich auch noch nicht erfunden.)
Wer sich jetzt fragt, warum meine Teddys und Hirsche durch einen Kopfschuss bestialisch ermordet wurden: Ich musste meinem Ärger natürlich etwas Luft machen und hab mit einer boshaften Genugtuung bei jedem Plätzchen den Schaschlikspieß in den Kopf gebohrt während ich grauenvoll hässlich gelacht habe!
Nein Spaß, eigentlich sollten sie daran aufgehängt werden - Was jetzt irgendwie nicht minder grausam klingt wenn ich es so formuliere... Oh well, ich kann das Ganze nicht mehr retten, ich bin einfach ne Plätzchen-Delinquentin!
Und falls ihr euch ebenfalls fragt, warum meine Hirschköpfe und vorallem mein Marylin-Hirsch jetzt trotzdem nicht an dem Ast hängen: Nun, für die Fotos waren sie sich gerade noch gut genug, aber als ich sie dann im falschen Winkel angeschaut habe, brachen nacheinander alle Geweihe ab. Als ob sie sich gedacht haben: F*ck that shit, I'm a Rehkitz!
Ich hatte dann noch Sternausstecher und süße Teddys zur Auswahl, allerdings sind mir alle Plätzchen dazu noch hoffnungslos verbrannt, was der Herzensmann mir mit einem verzehrten Lächeln bei der Kostprobe unmissverständlich klar machte. Da wird dann wohl vor dem 1. Dezember nochmal ne Mürbeteig-Runde gestartet... Also meine Lieben: Kauft euch keine Hirsch-Ausstecher. Tut euch das nicht an!
Zudem wollte ich meine weißen Styoroporkugeln im Normann Copenhagen Design anpinseln, nur hatte ich lediglich Wasserfarben zur Hand. Kauft euch hierfür unbedingt Acrylfarben! Wasserfarben bringen es wirklich nicht, man braucht mehrere Anläufe bis man dann auch eine richtige schwarze Fläche erzielt hat. Aber: Sie sind hübsch geworden und passen ganz süß zu meiner Vase! Befestigt hatte ich sie einfach mit einer Reiszwecke und der schönen rustikalen Schnur, zumindest ist das halbwegs geglückt!
Dann ging es ans Nähen, das ist eine prima Lösung für übrig gebliebene Stofffetzten, aus denen man eigentlich nichts mehr zaubern kann! Ich hatte noch soviel weißen Stoff übrig von meiner DIY Wendetasche & Smartphone Hülle, dass ich sie gleich vernäht und schön mit Nummern beschriftet habe. Ich finde solche Stoff-Säckchen wirken auch gleich viel hochwertiger, kuscheliger und überhaupt & sowieso.
Eigentlich sollten es 16 Stück werden, dazu dann 4 Papierpäckchen und 4 Schnüre voller Plätzchen (Ha, lustig.) Nach 10 Stoffsäckchen streikte allerdings meine Nähmaschine und nachdem ich dann bei jedem weiteren Säckchen den Unterfaden entknoten und neu auffädeln musste, dachte ich mir, dass ich einfach mehr Hirschplätzchen backen würde um das auszugleichen. Ich war ja soooo naiv...
Ich zeig euch allerdings trotzdem noch schnell wie man die Säckchen ganz easy nähen kann!
1. Nehmt euren Stoff und faltet ihn einmal auf Rechts.
2. Schneidet nun eure Stücke heraus, die gefalteten Stücke sollten ca. 10cm breit und 15 - 16cm hoch sein. Wenn man sie entfaltet haben sie eine Höhe von ca. 30 cm.
3. Steckt die Stoffstücke ab und näht einfach die Seiten zu. Unten hält dann der Stoffbruch alles zusammen. Geht ganz fix und easy!
4. Dann einfach nur noch auf die richtige Seite drehen, mit wundervollen Sachen befüllen und mit einer Schnur an euren Kalender binden. Wer Zeit & Lust hat kann natürlich auch noch den oberen Rand versäumen!
Die Zentimeter angaben waren natürlich nur Richtlinien, die Säckchen können auch kleiner oder größer ausfallen, je nachdem was ihr gerade zur Hand habt. So kann man eben die ganzen Reststoffe gut verwerten ohne neuen Stoff kaufen zu müssen :)
So! Und die Häschen unter euch werden sicherlich auch bemerkt haben, dass an unserem wunderschönen Adventskalender nicht 24 Sachen hängen sonder nur 11. Nun, das hat folgende Gründe:
#1 Ich hatte genau 3 Äste zur Auswahl und mein perfekter Favorit war einfach etwas zu klein für 24 Sachen, also gibt's momentan nur bis zum 11. Dezember was zu Naschen. Sonst passt das ganze Gesamtbild nicht in die Wohnung. Aber hey, so werden wir zumindest nicht fett!
#2 Natürlich musste mir nach dem 9. Stück die schöne, rustikale Schnur aus gehen. Die ganzen Säckchen lagen auch schon befüllt neben mir! Mich macht es jetzt schon ganz hibbelig, dass die Kekse und ein Papierpäckchen eine andere Schnur haben... Argh. Nicht. Hingucken.
#3 Das mit den Hirsch-Plätzchen muss ich ja nicht nochmal erläutern...
Die Lichterkette übrigens, die ich - wie vorhin erwähnt - um den Ast wickeln wollte, war dann auch hinfällig weil es an der Wand keine Steckdose gab und ich es hasse, neue Nägel in andere Wände zu schlagen wenn da schon so schön welche rausstehen an der hellsten Stelle der Wohnung!
Aber gut, die Fotos dienen jetzt einfach nur zur Inspiration und zum Nachbasteln! Um den Rest kümmere ich mich noch rechtzeitig damit der Herzensmann auch zufrieden ist und an jedem Tag etwas Schönes zum Auspacken hat. Ich hab den Kalender auch ganz schnell wieder abgehängt, bevor er ihn sieht, sonst dürfte ich mir nämlich direkt wieder anhören: "Schatz, da hängen nur 11 Sachen. Warum hängen da nur 11 Sachen?" Und dann müsste ich die gaaaaanze Plätzchen-Story erneut durchkauen, also wird das Ganze versteckt bis ich Mürbeteig zubereiten kann, meine Nähmaschine aufhört rumzuzicken und ich mich mit dem größeren Ast angefreundet habe!
Oder ich mach es einfach so und bestimme, dass der Dezember eben nur 11 Tage hat und somit kommt Weihnachten auch viel schneller und wir können viel schneller leckeres Hirschgulasch inhalieren, Päckchen wie kleine Kinder aufreissen, den Weihnachtsbaum schmücken und es einfach eskalieren lassen sodass die Bude am Ende mehr leuchtet als der Baum selbst und man letztendlich mit Rotwein-Bäckchen lachend in die Arme des Liebsten versinkt!
Hachja, muss ich noch den Geruch von gebrannten Mandeln und Glühwein auf einem Weihnachtsmarkt erwähnen? Wer jetzt immer noch nicht in Weihnachtsstimmung ist, reicht bitte eine Beschwerde in den Kommentaren ein, dann bombardiere ich denjenigen mit wunderschönen Weihnachtsklischees!
Welchen Adventskalender gibt es bei euch meine Lieben? Und wäre es moralisch vertretbar sich selbst einen zu basteln und sich dann ebenfalls in der Nacht rauszuschleichen um zu gucken was im 24. Türchen drin ist? Ich könnte sowas, seriously! Wenn man von meiner Angsthasen-Ader mal absieht... Habt eine wunderschöne Woche ihr Lieben :*
P.S. Ich habe gerade realisiert, dass die ganzen Links in den früheren Posts jetzt natürlich nicht mehr funktionieren werden, da sie auf meinen alten Blog verweisen... ist zwar jetzt etwas blöd gelaufen, aber ignoriert sie einfach und schon sind sie gaaaaaaar nicht mehr daaaaa *uuhuuuu* :D
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