Quarkkäulchen oder Quarkkeulchen? Hauptsache lecker!

Super! So stelle ich mir meinen Feierabend vor. Ich sitze vor dem Rechner und ahne nichts Böses, da kommt eine Leserin meines Blogs um die Ecke und sagt, mache doch mal Quarkkäulchen. Bombenidee, ich musste lange überlegen, bis mir eingefallen ist, dass die mal ein Kunde, der selbst an so einem Verkaufsstand arbeitet, mitgebracht hat und das die wirklich lecker waren, aber selbst zubereitet habe ich sowas vorher noch nie. Das finde ich aber lustig und deswegen, lese ich mich kurz in das Thema ein und fange auch gleich mit den Vorbereitungen an, weil die Zutaten nicht schwierig sind und ich das alles lagernd habe.

Zutaten für vier Personen:

500 Gramm Pellkartoffeln

500 Gramm Quark

150 Gramm Mehl

4 Esslöffel Zucker glatt gestrichen

1 Eigelb
Saft einer halben Limette oder Abrieb einer Biozitrone

Puderzucker zum Bestäuben

Wer Lust hat, kann auch noch Rosinen und Mandeln dazu geben.

Ich bin darüber gestolpert, dass es für Quarkkäulchen zwei Schreibweisen gibt, nämlich Quarkkäulchen oder Quarkkeulchen. Weil Kugel auf Mitteldeutsch Kaule bedeutet, habe ich mich für die Schreibweise mit "Ä" und nicht mit "E" entschieden. Quarkkäulchen sind vor allem in Ostdeutschland bekannt und werden zum Beispiel gebackene Kließ, oder Quarkkließle genannt. Geographisch kann man sich also merken, dass Quarkkäulchen vor allem dort verbreitet sind, wo es dem des Hochdeutschen mächtigen phonetisch die Schuhe auszieht. Nu!

Ich habe von vornherein und gutes Gefühl und deswegen die DOPPELTE Menge dieses Rezepts gemacht, weil mir sofort klar war, dass mir meine Sippe das so stumpf aus den Händen reißen wird. Im Rezept beschreibe ich aber die Version für 4 Personen, weil nicht jeder so eine Mannschaftsstärke am Tisch sitzen hat, wie beim Hallenfußball.

Die Pellkartoffeln kann man schon einen Tag vorher kochen, dann verbrennt man sich am nächsten Tag, wenigstens nicht mehr die Finger daran, wenn die Schale entfernt wird. Außerdem hält der Kartoffelteig dann auch besser, wenn die Kartoffeln nicht gerade frisch gekocht, sondern ordentlich abgekühlt sind.

Zur Feier des Tages arbeite ich dieses Mal als Tandem. Drei von vier Kindern machen Zirkus beim Einschlafen und ich nehme deswegen die kleinste Dame im Tragetuch mit in die Küche, damit meine Frau ihrem Nebenjob als Raubtierdompteurin, besser nachgehen kann.

Karoffeln pellen



Ich habe die Zutaten dieses Mal sogar gewogen, weil ich das vorher noch nie gemacht habe und keine Erfahrungswerte habe, was passiert, wenn man irgendwas anders, oder falsch dosiert. Wäre ja doof, wenn ich das Rezept verhaue.

Kartoffelteig durch eine Kartoffelpresse quetschen, oder mit dem Kartoffelstampfer zerkleinern, wenn man nicht über so ein Gerät verfügt

Quark abtropfen lassen

Quark mit der Kartoffelmasse in eine Schüssel geben.

4 Esslöffel Zucker

150 Gramm Mehl

Mehl zu den Kartoffeln und dem Quark dazu geben.



Ein Eigelb trennen und auch in die Schüssel kippen.



4 Esslöffel Zucker, wem das nicht süß genug ist, der kann später nachdem der Teig gerührt ist, noch nachsüßen.



Den Saft einer halben Limette auspressen und in den Teig kippen.



Rosinen in den Teig streuen. Wer viel Zeit hat, kann die auch schon einen Tag vorher in Rum oder anderen Hochprozentern einlegen. Mache ich aber nicht, weil ich immer Kinder am Tisch habe.

Den Teig rühre ich zuerst mit einem Kochlöffel, oder Pfannenwender. Wenn ich nicht mehr weiter komme, knete ich mit den Händen weiter, bis sich die Zutaten gut miteinander vermischt haben und eine homogene Masse ergeben.



Quarkkäulchen formen. Die Form soll ungefähr so sein, wie bei Frikadellen. Wer lieber Bälle möchte, formt rund, wer es lieber flach möchte, kann die Teile auch flach drücken. In Berlin und das ist schließlich der Nabel der Welt, sind die Dinger rund ;-)

Die Quarkkäulchen werden in heißem Fett ausgebacken. Deswegen eine Pfanne so hoch mit Öl befüllen, dass die Quarkkäulchen zur Hälfte vom Öl bedeckt sind. Wenn man sie dann während des Garvorganges einmal umdreht, werden sie gleichmäßig braun. Das wird sicherlich in jeder Gegend und in jedem Haushalt anders gehalten, aber ich folge meiner eigenen Kochlogik, mit der ich auch Schnitzel brate. Nicht am Öl sparen und bei der Temperatur nicht schüchtern sein.

Der Pfannenwender aus Holz ist auch mein Thermometer. Wenn daran das Öl kräftig sprudelt, ist das Öl heiß und die Quarkkäulchen können in die Pfanne.



Wer eine Pfanne hat, die man abdecken kann, sollte ruhig den Deckel benutzen. Damit hält man die Fettspritzerei in Grenzen.

Das hängt von der Temperatur und der Dicke der Quarkkäulchen ab, wie lange das Ausbacken dauert. Deswegen würde ich als erstes mal ein Probekäulchen im Fett ausbacken, um zu sehen wie lange man ungefähr braucht, bis ein Teil goldbraun ist. Das schützt einen davor, das Ganze mehrfach von null wiederholen zu müssen, inkl. der Teigproduktion, wenn einem so ein Pfanneninhalt verkohlt ist. Bei der Gelegenheit kann man dann auch noch die Temperatur richtig justieren. Gerade wenn man sowas zum ersten Mal macht, schadet so ein Netz und doppelter Boden nicht.  

Nach dem Ausbacken werden die Quarkkäulchen auf Küchenkrepp entfettet. Man kann da noch ein Küchenkrepp drüber legen, dann geht es noch schneller und gründlicher, aber dann seht Ihr eben nur noch Küchenkrepp. Wer will das schon?

Mit dem am Vorabend gekochten Apfelmus lege ich einen Spiegel auf dem Teller aus. Zimt und Zucker über die Quarkkäulchen geben. 

Für den ganz großen Auftritt kann man auch noch ein wenig Puderzucker über die Quarkkäulchen stäuben.

Das ist ganz großes Tennis, knusprig von außen und innen total zart. Dezente Süße beim Teig und dazu das fruchtige Apfelmus und alle paar Bissen auch mal eine Rosine (wenn man drauf steht). 

Ich habe mich jedenfalls spontan verliebt und bin nachhaltig begeistert. Wenn ich gewusst hätte, wie lecker das ist, hätte ich das schon ein paar Jahrzehnte eher gekocht. Für mich ist es jedenfalls kein Wunder, wenn sich die Menschen wieder mehr auf ihre regionalen Spezialitäten zurück besinnen und keinen Bock mehr haben, sich irgendwelchen Exotenkram, um die halbe Welt jetten zu lassen und dafür noch den Regenwald abzuholzen, wenn sie mit einfachen Zutaten so einen Genuss zaubern können. 

Deswegen mein unbedingter Tipp, das selbst auch einmal zu probieren.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Apfelmus für Faulpelze

Am Montag sitze ich so gegen zweiundzwanzig Uhr irgendwas nichtsahnend vor dem Rechner und dann kommt bei mir eine Bitte rein, doch mal Quarkkäulchen, für meinen Blog zu machen. Ich habe die bisher weder selbst gegessen, geschweige denn jemals selbst zubereitet. In solchen Momenten lese ich mich kurz ein, um zu wissen, worum es geht und entscheide dann über die Reihenfolge, wie ich weiter vorgehen möchte. Laut einschlägigen Rezepten ist Apfelmus eine probate Beilage zu Quarkkäulchen. Apfelmus kann man auch zu tausend anderen Gelegenheiten verwenden, also mache zuerst ein Apfelmus. 

Zutaten:

Äpfel 

Zucker

Wasser

Limettensaft

Schuhe anziehen, bei lauer Vollmondnacht an den Apfelbaum gehen und eine Schüssel Äpfel pflücken. Ersatzweise in den Supermarkt gehen und kaufen.

Da das ein Apfelmus für Faulpelze ist, beschränke mich darauf die Äpfel nur zu zerkleinern und eventuelle Wurmstiche zu entfernen. Kerngehäuse und Schalen bleiben dran. 

Damit die Äpfel nicht braun werden gebe ich ein wenig Limettensaft in den Topf. Man kann natürlich auch frische Limetten auspressen, aber wie schon in der Überschrift beschrieben, ist das Apfelmus für Faulpelze.

Zucker in den Topf geben. Mehr geht hinterher immer noch, wenn die Apfel ausgekocht sind, also nicht übertreiben. Man kann natürlich auch eine Vanillestange mit einkochen, oder Zimt und Rosinen dazu geben. Da ich aber weiß, dass Ihr alle schon mit einer Hand am gekauften Glas seid, wenn das hier zu kompliziert wird, mache ich hier ein ganz simples Apfelmus das jeder kann, damit Ihr das auch nachkochen mögt. 

Äpfel bei mittlerer Hitze weich kochen. Je mehr die Äpfel verkocht sind, desto weniger Hitze geben, damit das Apfelmus nicht starkt bräunt.

Mir wurde das Apfelmus beim Rühren zu dick und ich hatte das Gefühl, dass ich unbedingt noch Flüssigkeit brauche, damit es besser geht. Deswegen habe ich etappenweise immer wieder Wasser nachgegossen. Kann man machen, das Apfelmus wird dann geschmeidiger, lässt sich besser rühren und auch besser stampfen. Das Wasser kocht auch wieder raus, also alles schön. Ich habe zum Zerkleinern der Äpfel meinen Kartoffelstampfer benutzt.

Wenn keine großen Apfelstücke mehr im Topf sind, ein großes Sieb nehmen und über eine große Schüssel, oder einen zweiten Topf stellen.

Den Topfinhalt durch das Sieb kippen und dann mit dem Kartoffelstampfer nachdrücken. Am Ende bleibt nur die Schale der Äpfel und ein paar Fruchtfasern und Kerne zurück.

Und hier ist jetzt das Apfelmus für Faulpelze. Ganz fein passiert, leichte Säure und sehr rund im Geschmack.

Damit kann man Pfannkuchen begleiten, oder Kartoffelpuffer und Euch fallen bestimmt noch tausend andere perverse Dinge wie Wiener Schnitzel und Spaghetti Bolognese ein. Ich kenne Euch doch...

Schmeckt sowieso besser als jedes gekaufte, versprochen.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

Scandinavian Interior: Esszimmerstühle im Vitra Look, Hirsch Zeichnung Tutorial & Chai-Latte in der Mugtail-Tasse ❤

Meine Güte! Manchmal denke ich mir, wenn Atmen nicht ein natürlicher Prozess wäre um zu Überleben und der Körper das nicht automatisch übernehmen würde, wäre ich schon längst hinüber. Neulich erst: Ich will mal wieder etwas an meiner Hausfrauen-Perfomance arbeiten und gleichzeitig den Herzensmann vorsichtig auf die kommenden Veränderungen in der Wohnung vorbereiten, indem ich ihn mit folgendem Satz umschmeichle: "Soll ich dir eine Tasse von einem neuen, super-leckeren Grüntee machen Schatzi? Das ist ein totaaal hochwertiger, skandinavischer Organic-Fairtrade-Bio-Tee. Mit französischem, europäischen UND amerikanischen Biosiegel, jaha!" Da isser dabei! Während der Wasserkocher kocht, rattert mein Gehirn schon auf Hochtouren und entwirft hochprofessionelle, imaginäre Architektenpläne für's Schlafzimmer. Ich bring die Tassen ins Wohnzimmer und verkriech mich hinter mein tägliches Pinterest-Programm*, als von der Seite plötzlich kommt:"Ähm... Schatz... kannst du nächstes Mal bitte auch Tee in den Teebeutel tun wenn du ihn mit Wasser aufkochst?" Tja, da hat er ne'n heißen Teebeutel bekommen.

Und am nächsten Morgen, als ich in die Arbeit gegangen bin, hätt' ich wieder im Strahl kotzen können weil ich dachte, ich hätte meine Brille vergessen. (Ohne meine Brille fühl ich mich in der Arbeit nämlich wie diese Lady hier ohne Brille) Drei Stunden später ist mir dann bewusst geworden, dass ich sie schon längst auf der Nase habe und eigentlich ja doch ganz gut sehe. Sowas ist hier das Standardprogramm, Freunde der Sonne.

*Auch so ein Moment wo ich im Strahl kotzen könne: ALLE Outfits auf Pinterest sind permanent ausverkauft. Dabei will ich doch einfach nur so eine Christmas Pyjama Hose, die Farben sind so unglaublich schön :< Hat jemand einen Tipp?

Bevor ich aber jetzt mit dem eigentlichen Inhalt des Posts anfange, möchte ich zwei neue, liebe Bloggerinnen erwähnen, die mir bei meinem letzten Post unglaubliche süße Worte hinterlassen haben! Zum einen wäre da die liebe Rea von Konfetti im Kopf, dein lieber Kommentar hat mich sogar direkt nach dem Zahnarztbesuch zum Strahlen gebracht! Ich hab mich wahnsinnig geschmeichelt & geehrt gefühlt, ich drück dich ganz lieb, hab vielen lieben Dank! Und dann hat die liebe Julia von Federwolke mir mit ihren zuckersüßen Worten den ganzen Tag versüßt! Ich freu mich so dass, das Herzblut hinter jedem Post gesehen & bemerkt wird. Merci beaucoup, du Engelchen ❤ Ich bin wirklich für absolut jeden Kommentar von euch wahnsinnig dankbar! Das ist die größte Motivation für mich :)

Sooo! Fangen wir jetzt mal mit dem eigentlichen Blog Post an, denn die Veränderungen in der Wohnung sind offiziell vom Herzensmann-Amt genehmigt worden! Also zeige ich euch heute die neusten Errungenschaften, die das skandinavische Design in unserem Wohnzimmer nun noch etwas mehr abrunden! Es fehlt lediglich noch ein neuer Esstisch und Madame schob mal wieder etwas Kopfkino:

Ich hätte nämlich gerne so einen rustikalen Massivholztisch von "Bernd dem Holzfäller", der so einen richtig vollen und zerzausten Holzfällerbart hat, mit Holzfällerhemd, Holzfällerjeans,  Holzfällerstiefel und Holzfällerslang. Bernd wohnt in einer Holzfällerhütte in einem norwegischen Wald und stellt mit der einen Hand absolut perfektionierte, rustikale Massivholztische her, während er mit der anderen Hand seinen Haustier-Wolf streichelt und im Hintergrund Bon Iver läuft. Herrlich.

Genau so einen Tisch hätte ich gerne! Aber mit der Anschaffung eines solchen Esstisches sind wir gerade etwas in der Zwickmühle, weil Männlein denkt, der Tisch sollte erst später im gemeinsamen Haus angeschafft werden und Weiblein steckt aber schon wieder voll und ganz in ihrem zack-zack-ich-will-hier-und-jetzt-ein-Massivholz-Esstisch Modus!

Es gibt aber trotzdem genug neue Errungenschaften zu sehen, hrhrhr! Während nämlich der Herzensmann in unserem Italien-Urlaub zum Sudoku-Champion geworden ist, habe ich erneut meine ganzen selbstauferlegten Onlineshopping-Sperren ins Meer geworfen. Ignorieren wir einfach mal eben die Tatsache, dass so ein Urlaub am Meer mich eigentlich weiiiit von Amazon & Co. entfernen sollte, aber wennste dann halt so an der Poolbar mit WLAN hockst und dir die Mutti das 3. Glas Hugo spendiert, bestellste halt auch eben mal kurz neue Designer-Esszimmerstühle, eine Strickmütze mit passenden Handschuhen, eine Weihnachtsbaum-Silikonbackform, eine Eichhörnchentasse und einen Nachttisch.

Yes, I know. Mit der Backform war ich dann mal wieder früher dran als Karstadt, aber wenn mir ganz spontan am Strand ein tolles Rezept damit einfällt, wird eben bestellt. Einmal die virtuelle Kreditkarte durchgezogen und gut is! Ich hatte in dem Urlaub mehr Geld für Onlineshopping ausgegeben als für Pizzas, Sonnencreme und neue Flip-Flops, aber der Herzensmann reagiert noch ganz gelassen. Ich will ja eigentlich gar nichts sagen, aber er hat sich auch ein Kabel für seine Boxen bestellt. Jahaa! Er noch so:"Ist das eigentlich sozial verwerflich wenn ich mir das jetzt im Urlaub bestellt habe?" Ich so:"Nope. Bestell erstmal neue Esszimmerstühle und eine Weihnachtsbaum-Silikonbackform im Urlaub dann hab ich wieder Respekt vor dir!"

Irgendwie sind wir halt doch noch die konsumgesteuerten Kids von damals. Nur geht man eben nicht mehr in die wundervolle, pinke Barbieabteilung sondern straight through Vitra, Nicolas Vahé und KINTO. Wo wir gleich mal elegant wie ein Elefant zu den wichtigen Dingen des Posts übergeleitet haben!

Und bevor jetzt jemand denkt, dass ich es mir ernsthaft leisten kann 4 nagelneue Charles Eames DSW Stühle vor den Esstisch hinzuknallen ohne einen Kredit aufzunehmen: Das sind Nachbildungen! Täuschend echte Nachbildungen, die mein Herz ganz glücklich machen! Ich wollte schon immer & ewig diese Stühle haben, aber definitiv keine 343€ pro Stuhl bezahlen. Also gab's die Nachbildungen und ich liebe sie ganz schrecklich! An meinem Schreibtisch steht auch die schöne, große Variante in weiß mit Armlehnen, den werdet ihr dann im nächsten Interior Post sehen (Alles schon in Arbeit, HIER blitzt mein Schreibtisch-Stuhl-Baby an der Seite kurz raus ;D)

Bei den Stühlen musste ich ja schon etwas mehr Überzeugungskraft an den Tag legen, denn die männliche Logik hat nicht verstanden warum die bereits vorhandenen, gepolsterten Stühle in einem Ocker-Kotz-Beige-Ton gegen wundervoll-weiße Kunststoff-Stühle ausgetauscht werden sollten. Nun bin ich dummerweise ziemlich dickköpfig wenn es um Design geht und wenn ich mich dann einmal auf die Charles Eames Designer-Stühle eingeschossen habe, dann müssen es diese auch sein und meine Kompromiss-Kooperationsfähigkeit liegt da faktisch bei Null: "Aber die sind ja gar nicht gepolstert!" - "Es sind günstige Designerstühle!" - "Ja, aber du tauscht damit Bequemlichkeit gegen Design aus, ist dir das bewusst?!" - "Designerstühleeeeeee!!!"

Übrigens ist mir jetzt klar geworden, dass man Diskussionen leichter gewinnt, wenn man ruhig und sachlich bleibt und eine Pistole vor sich auf den Tisch legt. Just sayin'.

Er hat sich aber damit gut abgefunden da er selbst gemerkt hat, dass die Stühle trotz Kunststoff sehr bequem sind! Vielleicht sind das ja alles komische Prioritäten, aber die Ästhetik meine Lieben! Die Ästhetik! Unter allen Stühlen dieser Welt sind die Vitra Stühle halt sowas wie die Barbie mit dem rosa Glitzerpferd von früher!

Sie machen sich einfach wahnsinnig gut und wenn ich dann morgens mit meiner grauen Lieblings-Kuscheldecke dort sitze strahle ich schon über beide Backen, mir gefällt die Ecke jetzt so richtig gut. Ja, doch, Fräulein Mimimi-Stilbruch-Wohnung-Ich-Will-Altbau kann durchaus auch mal zufrieden sein! Die Stühle gibt es übrigens HIER, und wenn man mal bedenkt das man hier nur ein Siebtel von dem Original-Designer-Stuhl-Preis zahlt dann wird einem schon ganz heiß, gell? ;D

Next: Das sind unsere neuen Salz- & Pfeffermühlen von menu und ich liebe sie! Man sieht sie ja schon auf jedem 2. Blog, was auch kein Wunder ist, da es die wohl schönsten Salz & Pfeffermühlen of se wörld sind! Nachdem wir mittlerweile schon drei Paar 0815-Baumarkt-Mühlen durch sinnlose Gewalt geschrottet haben (größtenteils, meinerseits...) wollte ich einmal so richtig schicke qualitativ hochwertige Mühlen haben. Zack, bestellt!

Beim Auspacken hab ich mich schier nicht mehr eingekriegt: "Schatz, schau mal die Farben! Die Far-ben!! Und wie weich sie sich anfühlen! Herrlich!" Daraufhin folgte erstmal der prüfend-skeptische Blick des Herren: "Aber das Mahlwerk ist aus Plastik. Wurde das bemängelt?" - "Nein, nein... Uiii - Schau mal das klingt wie ein Regenmacher wenn man sie umdreht, hihihihihihi." (<- hat die Bewertungen gar nicht gelesen, sondern ganz ästhetikgestört bestellt.)" Sie tun ihre Dienste perfekt und sehen dazu noch perfekt aus. Wir sind zufrieden! Die Mühlen gibt es auch hier, in verschiedenen Farben.

Kommen wir nun zu meinem absoluten Lieblingsstück! Die Mugtail Tasse von KINTO. Ehrlich jetzt, gibt es überhaupt etwas Süßeres auf diesem Planeten!? Ich hab seeeehr lange mit ihr geliebäugelt, bis ich eines Abends einfach Kerzen angemacht und Walnüsse geknackt habe, dann war ich schon so in der ultimativen Herbst-Eichhörnchen Stimmung also wurde sie einfach bestellt. Ups. Die Tassen gibt es in sooo vielen verschiedenen Variationen aber das Eichhörnchen hat mir am besten gefallen :)

Allerdings sind Männlein und ich bei der Tasse nicht so ganz einer Meinung. Während er nämlich findet, dass es "kindischer Bullshit" ist, bin ich ganz schrecklich verliebt! Als ich ihm die Tasse mit leuchtenden Augen und einem Honigkuchenpferdgrinsen entgegen gehalten habe, regte sich bei ihm nur eine hochgezogene Augenbraue:"Also Schatz ganz ehrlich, sowas hätte ich dir jetzt nicht zugetraut..." Ehrlich jetzt? Als ob ich gerade einer süßen Omi den Sitzplatz in der U-Bahn weggenommen hätte. Es - ist - eine - Eichhörnchentasse!

Als ich aber die Tasse meiner lieben Freundin gezeigt habe, als sie mit ihrem Freund bei uns zu Besuch war, hat sie sich ebenfalls schier nicht mehr eingekriegt. Und dreimal dürft ihr jetzt raten wer als nächstes eine Eichhörnchentasse für sie kaufen darf. Hrhrhr.

Ich gebe allerdings zu, sie ist eigentlich für meinen genormten Tassengrößen-Standard etwas zu klein. Ich bevorzuge bei Tassen nämlich normalerweise immer solche Suppenschüsseln mit Henkeln, wo ich meinen Tee weginhalieren kann. ABER, das Gute an dieser Größe ist: Man kann sich hier ruhigen Herzens eine Schoko-Sahne-Chai-Latte-Leben-Am-Limit-Kalorien-Bombe gönnen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Oder auch zwei, drei, zwölf Tassen.

Dazu gab's dann gleich noch das ultra-stylische Teesieb von Nicolas Vahé! Ich find's ja mal wieder totschick und praktisch, während der Herzensmann erstmal so getan hat als wär das Viech ne Kaulquappe. And I must admit - es sieht wirklich so aus wenn man damit rumwackelt! Fragt niemals nach unserem geistigen Alter, das variiert häufiger.

Uns gingen viel zu schnell die teuren Teefilter aus also wollte ich jetzt etwas, was ich ausspülen und wiederverwenden kann. Da haben wir doch auch gleich wieder einen ökologischen Vorteil, wenn weniger Müll entsteht, oder nich?

Das schöne Waldteelicht und der weiße Teller sind von DEPOT. Die haben momentan wirklich tolle scandi-style Sachen! Die Kuscheldecke hat mir damals meine Mutti geschenkt, ich glaube sie hatte die Decke mal beim Lidl entdeckt! Aber jetzt kommen wir zu meinem persönlichen Touch in der Wohnung: Meinem Hirschbild!

Bei dem Hirsch habe ich mich das allererste Mal seit JAHREN wieder an Wasserfarben herangetraut und bin mit dem Ergebnis erstaunlicherweise sogar zufrieden! Auch Fräulein "Mimimi-alles-was-ich-anfasse-wird-grauenhaft" kann zufrieden sein! Dazu muss ich euch aber jetzt erstmal die Story erzählen WARUM ich jahrelang keine Wasserfarben mehr angefasst hatte...

Es war einmal Klein-Duni. Na gut, Jugend-Duni trifft's eher. Bevor ich den WebDesigner Beruf eingeschlagen hatte, dachte ich mir, ich könnte doch auch auf eine Kunst FOS gehen. Aber anstatt mich genau zu informieren, was man dafür eigentlich alles braucht, steckte Madame wieder in ihrem Kopfkino fest: Ich, mit Baskenmütze und spontan erstaunlich guten französischen Vokabular, sitze in einem Pariser Café und zeichne á la Leonardo Di Caprio in Titanic gerade den Moment, wie eine alte Frau ihre Baguettes kauft. Mit dem Talent von Picasso versteht sich!

(Den Hirsch male ich übrigens gerne für euch! In meinem Etsy Shop, könnt ihr eine Bestellung dafür aufgeben :) HIER KLICKEN)

Ich bin dann also letztendlich total unvorbereitet zum Anmeldungstag der FOS spaziert. Von einer Bewerbungsmappe hatte ich bis dato ja auch noch nie etwas gehört *hust*. Dann wurde irgendwann klar: Es gibt ein Einstellungstest. Uff! Alright, ich war noch zuversichtlich weil ich ja eigentlich ganz zufriedenstellend im Bleistiftzeichnen war.

Wir sitzen also ganz klassisch an den kleinen Tischen in der Prüfung und ich werde immer nervöser.
1. Teil der Prüfung: Einen Handschuh mit Bleistift abzeichnen. Easy! 3D-Schattierungen hab ich sowas von drauf. Ich wurde zuversichtlicher und fühlte mich am Ende schon wie die Queen of f*cking everything. Bis der der 2. Teil kam: Wasserfarben!

Uärghs, seit der Grundschule, hatte ich keine Wasserfarben mehr angerührt und als ob Wasserfarben allein nicht schon Strafe genug wären, gab es als Thema lediglich: Geld. Was, um Himmels Willen, sollte man bitteschön zu "Geld" malen?! Ich bekam Panik. Unter dem Zeitdruck malte ich dann einfach total innovativ, kreativ und einfallsreich: Geldmünzen. Yes, Baby. Dazu dann noch schön billig und klischeehaft einen Aktenkoffer. Kurzer Blick zur Seite, hockt da so ne krasse Hochleistungskünstlerin und malt federleicht-Picasso-Like eine Art Model mit Laufsteg. Genau!

Jetzt wurde ich RICHTIG panisch und mein Gehirn schaltete auf Armageddon. Die Arbeiter in meinem Kopf rasteten alle aus, ca. wie dieser hier und nichts mehr funktionierte. Also malte ich was? Anime-Püppchen mit grotesk großen Augen. Noch mehr Panik. Schnell den Hintergrund Azurblau machen - VERDAMMT - das sieht aus wie das Geschmiere eines expressionistisch veranlagten Kleinkindes!

Als ich dann so mein "Werk" betrachtete, wollte ich am liebsten aus dem Fenster springen. Stattdessen gab ich ganz schnell ab, rannte aus dem Gebäude und schwor mir alle Wasserfarben dieser Welt zu verbrennen!

Den Hirsch hab ich jetzt allerdings jetzt doch ganz gut hinbekommen, ohne Panikausbruch. Mit genügend Zeit, Ruhe, Vorbereitung und einer genauen Vorstellung, von dem was man haben möchte, klappt das viel leichter und besser. Ich hab mir zunächst gaaaanz feine, leichte Bleistiftlinien eingezeichnet damit ich nachher weiß wo ich genau malen muss. Und dann ging es Schritt für Schritt weiter. Man muss etwas reinkommen, aber irgendwann läuft's dann!

Hätte es damals als Thema doch nur "Wald" oder "Skandinavien" oder "Tier- Nein. Halt Stopp. Meine Tierzeichnung sahen nämlich früher immer so aus. (Die Sonne oben links/rechts inner Ecke! Standard, nech ;D) Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Hirsch!

Bei dem Bilderrahmen wurde mein - wie man im WWW so schön sagt - Faith in humanity restored! Die Oktoberfestzeit und ich stehen nämlich eigentlich auf Kriegsfuß. Ich hab es bis zu meinem 20. (!) Lebensjahr geschafft das Ganze gekonnt zu ignorieren, da es für mich nichts Schlimmeres gab als dicke, besoffene, rumgröllende Bayern. Jetzt gehe ich jedes Jahr einmal mit dem Herzensmann und Freundin hin um 1 Radler zu trinken und wie ne Blöde Achterbahn zu fahren. Mit der Freundin auf dem Bild bin ich übrigens auch das aller-aller-erste Mal auf die Wiesn gegangen als ich 21 Jahre alt war. Und auch nur deswegen, weil ich unbedingt Achterbahn fahren wollte!

Zu unserer Verteidigung: 

Wir hatten alle schon Starkbier Intus und da wird das Duckface automatisch zum Standard-Selfie-Face. Und eigentlich mag ich gar kein Bier, aber versucht mal auf der Wiesn ein Hugo zu bestellen!

Am Freitag war der Herzensmann jedoch alleine mit seinen Kumpels dort und das hieß für mich: Shoppen, Bude aufräumen, skandinavische Doku's gucken und Füße hochlegen. Ich hab mir dann extra noch an dem Abend den weißen Bilderrahmen bei DEPOT gekauft um anschließend gleich meinen Hirsch zu malen und am Samstag alles schön für diesen Post zu fotografieren. Ich stieg nach der Shopping-Tour müde und erledigt in die Bahn und fuhr nach Hause.

Kurz vor meiner Haltestelle hörte ich es dann schon: Gröllende Ortsfremde. Natürlich setzten sich diese auch genau neben mich, bzw. versuchten sie es. Einer hat sich nämlich in seinem Zustand nicht mehr so gut daran erinnern können, wie man sich jetzt eigentlich genau hinsetzt und ist natürlich volle Möhre gegen meine Tüte auf den Boden geknallt. Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr schon ganz genau spürt das etwas kaputt gegangen ist? Ich hasse ihn. Ich schau in die Tüte, sehe nur noch Scherben und hätte gleich wieder im Strahl kotzen können.

Ich brachte allerdings lediglich nur ein lautes: "NEIN! VERDAMMT!" raus. In solchen Situationen bin ich zu schüchtern oder einfach nur zu harmoniebedürftig, um dann meinen Ärger weiter Luft zu machen. Andere Menschlein aus meinem Freistaat hätten schon längst angefangen sich wie wild zu beschweren, das können die lieben Bayern nämlich so gut wie sonst niemand. In Etwa so:

"Himme-Herr-God-no-a-moi-Kruzefixhalleluja-Sakrament! Du blede Sau, Spinnst iatzt, du Zipfiklatscha?!" 

Und dann hätte dieser hochgradig-distungierte Bayer ganz galant sein Geld für den Rahmen eingefordert. Ich trau mich so etwas nie, vorallem nicht in U-Bahnen wo sowieso schon jeder auf Empfang stellt wenn du dich normal unterhälst. Dann stand allerdings ein Mann auf und hat die Gruppe angewiesen für den Schaden aufzukommen. Auf völlig unbayrische, kultivierte, anmutige Art und Weise. Mein Held des Tages! Ich bin dann den ganzen Weg nochmal zum DEPOT zurück gefahren, den Bilderrahmen erneut gekauft und dann endlich zu Hause angekommen!

Phew, ich merk schon, der Post wird wieder mal etwas lang. Seht es mir nach meine Lieben, ich konnte mich von den Fotos nicht trennen! Ich hab schon so viele rausgenommen *snief* Die Walnüsse sind - by the way - wirklich wahnsinnig fotogen! Große Liebe. Der Herzensmann hat sie auch regelrecht weginhaliert. Als wir so am Nüsse knacken waren, kam auch wieder einer von den Momenten, wo ich mir ein bisschen wie Mario Barths Freundin vorkomme.

Wir haben über die Automobil Branche gequatscht (Männlein arbeitet nämlich bei einer sehr bekannten Marke.) Er so:"Ich frag mich ja wo die ganzen 200 Autos, die in der Produktion gemacht werden, eigentlich hingehen." - "Ja, in den Filmen werden doch auch immer total viele zerstört." - "Genau Schatz. Da gibt's dann solche Tage, wo der Chef reinkommt und sagt:'So Leute, heute müssen 1090 Autos raus, es wird Mission Impossible 5 gedreht'!" Möglich wär's doch :D Hachja, wir werden es nie wissen!

Ich muss übrigens jetzt richtig aufpassen, wie ich den Herzensmann zitiere. Wenn ich hier nicht 1:1 wiedergebe, was er sagt könnte ich das den Rest meines Lebens bereuen. Er hat mir bis heute nicht verziehen, dass ich bei dem Baguette-Post die Wörter "seufzen" und "lechzen" benutzt habe. Uuuh, ganz üble Geschichte. Das hält er mir bei jeder Gelegenheit vor Augen. Jedes Mal wenn ich ihn wieder zitieren möchte, kommt von seiner Seite sofort:"ABER DIESMAL RICHTIG 1:1! Sonst gibt's ne Klage. Ich seufze nie und ich lechze nie!"

Soooo. Das Bild hier hier unten sollte zwar eigentlich gar nicht in den Post, aber als ich gestern früh zur Arbeit gehuscht bin war auf einmal ein Eichhörnchen vorm Fenster. Seriously, besser hätte das ja jetzt nicht zu dem Post passen können, nech! Also hab ich es bis zum geht nicht mehr mit dem iPhone fotografiert! (Ich wollte gerade ernsthaft "totfotografiert" schreiben... Schande über mein Haupt!)

Achtung! Handyfotografie at it's best:

Aaahh - ist es nicht knuffich? Schon in meiner Heimat hatten wir jeden Tag Besuch von den putzigen Viechern. Jedes Mal wenn die ganze Familie am Esstisch saß und ein Eichhörnchen sich draussen von unseren Nüssen ernährt hat, war es absolut totenstille und wir haben das Tierchen mit Adleraugen beobachtet - und jetzt alle so:"Awwww..!" (Wenn man es so betrachtet - ganz schön creepy!) Bis dann eine von meinen neugierigen Schwesterlein aufstehen und ihr Gesicht ans Fenster pressen musste. Dann war der herrliche Moment vorbei...

So, meine Lieben! Ich hoffe euch hat der Post gefallen. Das Wohnzimmer ist nun hiermit offiziell fertig eingeskandanivisert! Da wird nix mehr dran gemacht, Madame ist zufrieden! Was ich euch noch bald zeige ist das neue, skandinavische Schlafzimmer, gefolgt von der Küche und dem Bad!

Ich wollte auch etwas Waldstimmung aufkommen lassen und hab mich beim Blog Design unten im Footer mit einem Waldhintergrund ausgetobt! Uuhhwww, ich fühl mich gleich schon ganz Bernd-Holzfäller-Like :D Habt es fein ihr Süßen!!

P.S. Ist euch aufgefallen wie unabsichtlich-perfekt die Eichhörnchentasse auf dem Titelbild ganz gierig die Walnüsse anguckt? Ach was rede ich, natürlich ist es euch aufgefallen. *seufz*